Habichtswald-Klinik

Unsere Chefärztin Carmen von Nasse erklärt Zusammenhänge

Kurze Erklärung zu Tinnitus:

Tinnitus ist die Wahrnehmung von Geräuschen in Abwesenheit des entsprechenden akustischen Reizes. Er geht einher mit emotionalem Stress, depressiven Symptomen, Angstzuständen und Schaflosigkeit. Risikofaktor ist der plötzliche Hörverlust, wo es zu Veränderungen im Gehirn kommen kann, die den Tinnitus auslösen können. Er kann mal lauter und mal leiser sein.

Die Corona-Pandemie und der Tinnitus:

Home-Office, Home-Schooling, Existenz-Ängste, Überlastung am Arbeitsplatz, Lockdown, Quarantäne, Verlustängste… dies sind nur ein paar wenige Herausforderungen aus Zeiten der Pandemie. Eine hohe Stressbelastung, die sehr individuell wahrgenommen und auch verarbeitet wurde. Und die ihre Spuren hinterlassen hat:

Menschen haben u.a. mit Depressionen, Burn-out, Ängsten und Schlaflosigkeit reagiert.
Nicht selten in Verbindung mit Tinnitus, welcher von Patient*in zu Patient*in sehr unterschiedlich wahrgenommen und bewältigt wird. Stress, Frustration und Trauer stehen dabei in deutlichem Zusammenhang, und begünstigen eine Belastung durch Tinnitus.
Zu beobachten ist, dass Menschen mit ängstlich, depressiver Grundstruktur vermehrt unter Tinnitusgeräuschen leiden. Andere hingegen, die eher extrovertiert und offen sind, können auch von einer Verbesserung während der Pandemie profitieren.

Fazit: Präventiv und stabilisierend für alle Tinnituspatient*innen sind stressreduzierende Maßnahmen, gesunde Ernährung, Bewegung und der Kontakt und Austausch mit anderen (Betroffenen). Hilfreich kann ggf. auch eine ambulante Psychotherapie sein, bei Zunahme der Symptomatik auch eine gezielte stationäre Behandlung in einer Klinik für Psychosomatik.

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Vielen Dank an die HNA für den heutigen Artikel zu unserer Ausstellung!
Autor Thomas Siemon

 
 
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Ab sofort kann man die Ausstellung „Wasser und Welterbe – Kurbad Wilhelmshöhe“ in unserem Klinik-Foyer und der Kurhessen Therme besuchen! Anlässlich des 10. Welterbejubiläums des Bergparks Wilhelmshöhe bietet die Plakat-Ausstellung noch bis zum 14. Juni einen umfassenden Überblick zur Entstehung des Kurorts Bad Wilhelmshöhe und schlägt dabei einen Bogen bis zur Gegenwart.

AKTIV-ANGEBOT anlässlich des Jubiläums:
Lernen Sie bei einem geführten Spaziergang den Stadtteil Bad Wilhelmshöhe näher kennen!

Termine:
Do., 25. Mai 2023
Do., 22. Juni 2023
Do., 13. Juli 2023
Do., 27. Juli 2023

Treffpunkt: Habichtswald-Klinik
Ende: Kurhessen Therme

Anmeldung erforderlich unter folgendem Link:
https://www.kassel.de/fuehrungen#/experience/NDS00020140441912099

#Wasser #Welterbe #KurbadWilhelmshöhe #Wasserspiele #Geschichte #Kunst

 
 
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(Wuppertal, 21. März 2023) Endlich wieder in der Habichtswald-Klinik! Tinnitus-Expertinnen und -Experten aus dem stationären und ambulanten Bereich trafen sich auf Einladung der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. (DTL) am 18. März 2023 in der Habichtswald-Klinik in Kassel-Bad Wilhelmshöhe. Nach Pandemie-bedingter Pause konnte die Veranstaltung erstmals seit 2020 wieder stattfinden und dementsprechend groß war auch die Wiedersehensfreude. Zum 24. Klinik- und 16. TBT-Vertreter*innen-Treffen kamen zahlreiche Fachleute aus Tinnitus-Kliniken und ambulanten Tinnitus-Zentren, HNO-Ärzte, Psychotherapeuten und Hörakustiker, um über Behandlungsmöglichkeiten bei Ohrgeräuschen zu diskutieren.

Im Namen der Habichtswald-Klinik begrüßte der Kasseler HNO-Arzt Lutz-Michael Schäfer die Anwesenden und verwies auf die jahrzehntelange Tradition der Veranstaltung in seinem Hause. Bernd Strohschein stellte sich als neuer Vorstandsvorsitzender der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. vor und dankte der Habichtswald-Klinik sehr herzlich dafür, dass sie auch in diesem Jahr wieder ihre Räumlichkeiten für das Treffen zur Verfügung stellte. Angesichts der Flut an Werbung im Internet für häufig unwirksame Behandlungsmethoden bei Tinnitus sagte er: „Wir müssen für seriöse Therapieangebote Überzeugungsarbeit leisten.“ Diesbezüglich betonte auch Prof. Dr. Gerhard Goebel, ehemaliger stellvertretender DTL Vorstandsvorsitzender und Moderator der Veranstaltung: „Selbsthilfe ist wirksam. In der S3-Leitlinie Chronischer Tinnitus, die Handlungsempfehlungen für die Behandlung von Ohrgeräuschen gibt, wird die Teilnahme an Selbsthilfegruppen empfohlen.“

Über „Die psychischen Folgen von Corona – Was wissen wir über Long Covid?“ sprach Dr. Frank Matthias Rudolph, Ärztlicher Direktor der Mittelrhein-Klinik der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz. Das Coronavirus sei ein Multiorganvirus und ein „Chamäleon“, entsprechend vielfältig seien auch die Symptome der körperlichen und seelischen Folgen. Der Gutenberg COVID-19-Studie mit mehr als 10.000 Teilnehmenden zufolge erlangten 30 Prozent der Corona-Erkrankten ihre ursprüngliche Leistungsfähigkeit nicht wieder, knapp 15 Prozent fühlten sich im Alltag eingeschränkt. Aber auch 40 Prozent der befragten Personen ohne Corona-Infektion zeigten Long-Covid-artige Symptome, denn viele Menschen seien durch die Pandemie in finanzieller Hinsicht existenziell bedroht, litten unter den Folgen der Isolation und Traumafolgestörungen. Die Mittelrhein-Klinik bietet eine Post-Covid-Reha an.

Im Anschluss daran referierte Dagmar Beyrau, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und Oberärztin der Tinnitus-Klinik Dr. Hesse in Bad Arolsen, zum Thema „Psychopharmaka bei Leiden an Tinnitus – wenn ja, warum und welche?“. Mit einem dekompensierten Tinnitus mit erheblicher psychischer Belastung gehen häufig Depressionen und Angststörungen, verminderte Konzentrationsfähigkeit sowie der Verlust von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl einher. Die Referentin betonte, dass Antidepressiva diese psychischen Begleiterkrankungen behandelten, jedoch kein Medikament gegen den Tinnitus selbst seien. Dagmar Beyrau zufolge sei insbesondere die Aufklärung über die seelischen Leiden sowie auch über die Psychopharmaka wichtig. Viele Patientinnen und Patienten seien durch Meldungen verunsichert, dass Antidepressiva den Tinnitus verschlimmern könnten. Dazu sagte Beyrau, dass es zwar sein könne, dass sich durch Antidepressiva die Tinnitus-Wahrnehmung verändere und sich der Tinnitus möglicherweise vorübergehend verstärke, dies aber ein Zeichen dafür sei, dass das Medikament im Gehirn anfange zu wirken. „Je besser ich die Menschen aufkläre, desto besser ist die Compliance, also die Therapietreue“, so Beyrau. Eine kombinierte Behandlung aus Psychotherapie und einem Antidepressivum wirke bei einem dekompensierten Tinnitus am besten.

Dr. Ingmar Seiwerth, Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, sprach über die „Studie zur Wirksamkeit und Sicherheit der HOchDOsis-GlukoKORTikoid-Therapie beim akuten, idiopathischen, sensorineuralen Hörverlust (HODOKORT)“. Der stellvertretende Prüfer der HODOKORT Studie stellte erste Ergebnisse zur Wirkung bei Hörsturz unter Berücksichtigung des Tinnitus vor.

Der eingangs erwähnten S3-Leitlinie widmete sich Dr. Georgios Kastellis, Chefarzt der Tinnitus-Klinik Dr. Hesse. Er sprach über „Evidenz in der Tinnitus-Therapie: Sinnvolles und Sinnloses auf der Basis der aktualisierten S3-Leitlinie Chronischer Tinnitus in Deutschland“ und erläuterte, welche Behandlungsmethoden in der Leitlinie empfohlen werden und welche nicht. Da es keine Monotherapien bei Tinnitus gebe, sei es schwierig, in Studien alle Therapiemöglichkeiten zu trennen. „An erster Stelle steht die Aufklärung, das sogenannte Counseling“, sagte Dr. Kastellis. Die Diagnostik zu erklären sei wichtig, und außerdem sei die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) wirksam. Bei Hörgeräten hätten die Studien leider eine mäßige Evidenz, trotzdem werde in Übersichten eine Wirksamkeit der Hörgeräteversorgung von Tinnitus-Betroffenen mit Schwerhörigkeit allgemein bestätigt. In den Therapieempfehlungen für den chronischen Tinnitus werde auch erwähnt, dass Antidepressiva wirksam in der Behandlung psychischer Komorbiditäten seien, nicht gegen den Tinnitus an sich. Im Anschluss an die Vorträge gab es angeregte Diskussionen.

Am Nachmittag standen drei Workshops zur Auswahl. Workshop 1, „Yogatherapie bei Tinnitus“, richtete die Fachärztin für Neurologie sowie Rehabilitationswesen und Yogatherapeutin Dr. Anja Bilsing aus, die in eigener Praxis in Kastellaun sowie in der Mittelrhein-Klinik in Bad Salzig tätig ist. Dr. Helmut Schaaf, Leitender Oberarzt der Tinnitus-Klinik Dr. Hesse, gab in Workshop 2 ein „Update Morbus Menière“. Die Erkrankung zeichnet sich aus durch einen Attackenschwindel, Hörverlust und einen tieffrequenten Tinnitus. „Das Trio-Gesetz – (R)Evolution in der Deutschen Reha-Szene: Was ändert sich ab Sommer 2023 für die Reha-Kliniken?“ war Thema von Workshop 3, den Dr. Frank Matthias Rudolph aus der Mittelrhein-Klinik leitete.

Über die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL)

Die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL) vertritt als gemeinnützige Selbsthilfeorganisation die Interessen der Patientinnen und Patienten mit Tinnitus, Hörsturz, Hyperakusis und Morbus Menière sowie ihrer Angehörigen. Rund 11.000 Mitglieder machen die DTL zum größten Tinnitus-Zusammenschluss in Europa und zur anerkannten Partnerin des Gesundheitswesens in Deutschland. Ca. 500 Fachleute gehören der DTL als fördernde Mitglieder an, darunter renommierte Wissenschaftler, HNO-Ärzte, Ärzte weiterer Disziplinen, Hörakustiker, Psychologen und Therapeuten. Außerdem werden rund 65 Selbsthilfegruppen in Deutschland durch die DTL betreut. Gegründet wurde die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. 1986 in Wuppertal.

Pressekontakt:

Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL)
Sabine Wagner
Tel.: 0202 24652-24
E-Mail: s.wagner@tinnitus-liga.de

Die Teilnehmenden des 24. Klinik- und 16. TBT-Vertreter*innen-Treffens der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. vor der Habichtswald-Klinik in Kassel-Bad Wilhelmshöhe. Foto: Sabine Wagner, DTL.
 
 
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Der Welttag des Hörens findet jedes Jahr am 3. März statt.  Der weltweite Aktionstag lenkt die globale Aufmerksamkeit auf die Prävention und Versorgung von Hörminderungen und auf die Bedeutung des Gehörs. Wir möchten einen kleinen Teil dazu beitragen und beantworten im Interview mit unserem HNO-Experten Lutz-Michael Schäfer die fünf häufigsten Fragen unserer Tinnituspatienten.

Lutz-Michael Schäfer, HNO-Arzt

1. Ist Tinnitus eine Krankheit?

Tinnitus ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das durch psychische oder körperliche Belastungen entsteht und in jedem Fall ernst genommen werden sollte. Da sich hinter den Ohrgeräuschen auch ein Hörsturz oder eine nicht erkannte Schwerhörigkeit verbergen kann, sollte man im ersten Schritt einen HNO-Arzt aufsuchen. Für eine ganzheitliche Abklärung empfehle ich außerdem, Experten aus den Bereichen Allgemeinmedizin, Zahnmedizin, Orthopädie und Psychologie in die Untersuchungen mit einzubeziehen. Letzteres spielt dabei eine besondere Rolle: Laut Deutscher Tinnitus-Liga zählen in 2/3 aller Fälle psychosomatische Belastungen wie Stress am Arbeitsplatz oder in der Familie zu den Hauptursachen von Tinnitus.

2. Warum empfinde ich meinen Tinnitus schlimmer als andere Betroffene? Was habe ich falsch gemacht?

Für die individuelle Bewertung des Tinnitusgeräusches wird der sogenannten Amygdala eine zentrale Funktion zugeschrieben. Hierbei handelt es sich um eine Region im Gehirn, die an emotionalen Reaktionen und der Speicherung von Gedächtnisinhalten beteiligt ist. Eine erste Bewertung des Tinnitusgeräusches wird in der Amygdala vorgenommen, dies geschieht ohne dass man Einfluss darauf hat. Wenn diese Bewertung vom Gehirn als negativ eingestuft wird, dann haben wir eine andere Aufmerksamkeitslenkung. Oder kurz gesagt: Eine negative Bewertung gibt dem Tinnitus Kraft. Dabei spielt die Situation, in der sich das Geräusch erstmals bemerkbar macht, eine essenzielle Rolle. Ein Beispiel: Durchlebt man gerade eine Trennung während der Tinnitus zum erste Mal auftritt, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer negativen Bewertung höher als bei einer entspannten Radtour gemeinsam mit Freunden. Im Rahmen einer Tinnitusbewältigungstherapie wird die Idee eines „Relearingprogramms“ verfolgt. Durch Vorträge, Gesprächsgruppen und verschiedene Therapieangebote wie z. B. Waldbaden und Hörtherapien sollen die Sinne geschärft werden und eine negative Bewertung des Tinnitus in eine neutrale Bewertung umgekehrt werden.

3. Wann spricht man von einem akuten und wann von einem chronischen Tinnitus? Worin unterscheiden sich die Therapieansätze?

Wenn die Ohrgeräusche nicht länger als sechs Wochen – manche Experten sagen auch drei Monate – andauern, dann spricht man von einem akuten Tinnitus, der in der Regel medikamentös mittels Infusionen oder Cortison behandelt wird. Wenn die Beschwerden länger als zwölf Monate andauern, handelt es sich um einen chronischen Tinnitus. In diesem Fall besteht das Behandlungsziel vor allem darin, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und den belastenden Zustand bestmöglich zu kompensieren. Ein Fokus liegt dabei auf Bewältigungsprogrammen, Kneipp-Therapien, autogenem Training, Musiktherapie, homöopathischen Therapieansätzen sowie jeder Form von Entspannungsübungen, die man für den Alltag erlernen kann. Darüber hinaus führt der Einsatz von Akupunktur zu Ausschüttung von Endorphinen, die die Patienten dabei unterstützen, den durch Tinnitus verursachten Stress besser abzubauen. Zudem umfasst unser Behandlungsspektrum traditionelle Verfahren aus der Ayurveda-Medizin.

4. Ich habe Angst vor einer Verschlechterung der Symptome. Besteht in diesem Zusammenhang die Gefahr eines Innenohrinfarktes oder eines Apoplex?

Viele Patienten fürchten eine Verschlechterung ihrer Symptome und sprechen in diesem Zusammenhang häufig von einem Hörsturz bzw. von einem Infarkt des Innenohres. Dabei sollte man bedenken, dass vor allem Angst als größter Stressfaktor gilt, der dem Tinnitus begünstigen kann. Darüber hinaus besteht kein Zusammenhang zwischen Apoplex und Tinnitus. Auch ein gefürchteter Infarkt des Innenohres ist äußerst selten und tritt bei Tinnituspatienten genauso häufig oder selten auf, als bei anderen Menschen. Diese Annahmen unterstreichen die Relevanz von Aufklärungsarbeit, die wir unseren Patienten in Form von regelmäßigen Fachvorträgen und Fragerunden anbieten.

5. Gibt es Zusammenhänge zwischen Schwerhörigkeit und Tinnitus?

Häufig leiden Tinnituspatienten unter einer Schwerhörigkeit, die sie bislang nicht erkannt haben. Weil es sich dabei um einen schleichenden Prozess handelt, an dem sich der Kopf adaptiert, wird dies von den Betroffenen zunächst nicht wahrgenommen. Deshalb ist es umso wichtiger, regelmäßig einen Hörtest zu machen, wenn der Tinnitus akut auftritt, sich über einen längeren Zeitraum verändert oder neue Geräusche hinzukommen. Bei der sogenannten otoneurologischen Diagnostik, die wir auch in unserer Klinik durchführen, wird neben der Hörfähigkeit auch das Trommelfell und das Mittelohr überprüft und die Lebensfähigkeit der Hörzellen im Innenohr bestimmt.

 
 
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Nach einer pandemiebedingten Pause findet vom 24.–26.03.2023 der Wildunger Arbeitskreis für Psychotherapie (WAP) wieder statt. Unter dem Motto „Neue Wege wagen. Vom Bewahren und Verändern“ wird der Kongress dieses Jahr erstmals in der Habichtswald-Klinik in Kassel ausgerichtet.

Die Veranstaltung richtet sich an Ärzt*innen, Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen (einschließlich kreativ- und körperorientierte Kolleg*innen), Pädagog*innen, Sozialarbeiter*innen, Theolog*innen, Tätige in Heilberufen sowie interessierte Privatpersonen.

Neben einem abwechslungsreichen Programm mit spannenden Fachvorträgen und Seminaren erwartet die Teilnehmenden praxisrelevanter Input und lebendiger Austausch:

>> Zur Anmeldung

 
 
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Der Geruch von feuchtem Herbstlaub, leises Vogelgezwitscher, das Spiel zwischen Licht und Schatten oder das samtige Gefühl von moosbewachsenen Baumstämmen – all das erfahren Patientinnen und Patienten der Habichtswald Privat-Klinik im Bergpark Wilhelmshöhe, wenn sie im Rahmen ihrer stationären Therapie am sogenannten „Waldbaden“ teilnehmen. Barbara Szeimis, Mitarbeiterin der Habichtswald Privat-Klinik, die das Angebot konzipiert und entwickelt hat, erklärt im Interview, was es mit dieser besonderen Form des Spazierengehens auf sich hat.

Frau Szeimis, Waldbaden im November, ist das nicht ein bisschen frisch?
(schmunzelt) Bevor ich mit unseren Patientinnen und Patienten starte, frage ich manchmal in die Runde, ob auch alle an ihre Badesachen gedacht haben, löse dann aber immer schnell auf, dass es beim Waldbaden nicht ums Schwimmen geht.

Können Sie kurz erklären was genau man unter Waldbaden versteht?
Unter Waldbaden versteht man den achtsamen Aufenthalt im Wald, bei dem die Aufnahme der Waldatmosphäre und der enge Kontakt zur Natur im Fokus stehen. Waldbaden soll dazu verhelfen, Entschleunigung zu finden, neue Lebensfreude zu schöpfen und das eigene Wohlbefinden zu steigern.

Worin liegt dabei der Unterschied zu einem gewöhnlichen Spaziergang in der Natur?
Beim Waldbaden geht es nicht darum, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, sondern ganz bewusst und langsam mit allen Sinnen in die Natur einzutauchen. Dabei spielt die Achtsamkeit auf die eigenen Sinneseindrücke wie Geräusche, Gerüche, Gefühle oder Farben eine zentrale Rolle.

Wie ist  die Idee entstanden, Waldbaden als ergänzende Therapieeinheit für Patientinnen und Patienten mit seelischen Erkrankungen wie Depressionen oder Posttraumatischen Belastungsstörungen in der Habichtswald Privat-Klinik anzubieten?
Wir hatten schon lange die Idee, unsere einzigartige Lage am Bergpark Wilhelmshöhe in unsere Therapien zu integrieren. Wir freuen uns, dass wir mit dem Waldbaden gerade in Zeiten der Pandemie eine hygienisch sichere Therapieform anbieten können. Die außergewöhnliche Umgebung mit historischem Baumbestand direkt vor unserer Haustür dient uns dabei als Therapieraum der Extraklasse, der unseren Patientinnen und Patienten jederzeit zur Erholung und Entspannung zur Verfügung steht.

Eine Therapieeinheit dauert eine knappe Stunde. Was genau erwartet die Teilnehmenden  währenddessen?
Damit sich alle auf das Hier und Jetzt fokussieren können, richten wir die Aufmerksamkeit zunächst auf die bewusste Atmung, bevor wir mit sanften Bewegungs- und Wahrnehmungsübungen fortfahren. Hier geht es vor allem darum, ganz bewusst in die Umgebung einzutauchen und sie mit all ihren Facetten zu entdecken, getreu dem Motto „Erleben, anstatt zu denken.“

Welche Auswirkungen hat das Waldbaden dabei auf unser Wohlbefinden?
Der Wald wirkt sich positiv auf unser seelisches und körperliches Wohlbefinden aus. Hierfür sorgen die von den Bäumen produzierten Botenstoffe, die man auch Terpene nennt. Das sind organische Substanzen und Öle, die man beim Einatmen aufnimmt und die eine positive Wirkung auf unseren Körper haben. Ein Bad in der Natur sorgt dabei nicht nur für eine ausgeglichene Herzfrequenz und einen verlangsamten Puls, sondern auch dafür, dass das Stresshormonlevel im Körper gesenkt und das Immunsystem gestärkt wird.

Welche Tipps haben Sie für Interessierte, die das Erfahrene auch nach ihrem Klinikaufenthalt im Alltag integrieren wollen?
Beim Waldbaden sollte man keinen Zeitdruck verspüren. Das Abschalten gestaltet sich schwierig, wenn man gedanklich schon beim nächsten Termin ist oder den morgigen Tag verplant. Hier gilt Übung macht den Meister, d.h. je häufiger man sich ganz bewusst Zeit zur Selbstfürsorge nimmt, umso schneller setzt der Entspannungseffekt ein. Zudem sollte man auf alles verzichten, was der Ablenkung dient. Mein Tipp: Das Smartphone im Offline-Modus lassen.

Vielen Dank für Ihre Zeit.

Weitere Informationen zum Thema Waldbaden finden Sie hier.

 
 
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Der Besuch unserer Vorträge ist ohne Anmeldung möglich und für Sie kostenfrei.

 

02.03.2020 – „Biologie von Stress“

11.00 – 11.45 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referentin: Frau Mutafova, Oberärztin Internistisches Therapiezentrum

 

04.03.2020 – „Was kann Ayurveda?“

15.30 – 16.30 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referent: Herr Dr. med. Ananda S. Chopra, Leitender Arzt der Ayurveda-Klinik

 

05.03.2020 – „Ayurveda in der Klinik“

13.30 – 14.30 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referentin: Tanya Haible, Ärztin Ayurveda-Klinik

 

05.03.2020 – „Krankheit und Familie“

15.00 – 15.45 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referentin: Frau Regina Bachmann, Psychoonkologin

 

05.03.2020 – „Die Reise ins Ohr – über das Hören, über die Hyperakusis, über den Tinnitus“

18.00 – 19.00 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referent: Herr Lutz Michael Schäfer, HNO-Arzt

 

11.03.2020 – „Die Welt des Ayurveda“

15.30 – 16.30 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referent: Herr Dr. med. Ananda S. Chopra, Leitender Arzt der Ayurveda-Klinik

 

12.03.2020 – „Ayurveda in der Klinik“

13.30 – 14.30 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referentin: Frau Tanya Haible, Ärztin Ayurveda-Klinik

 

12.03.2020 – „Schmerztherapie“

15.00 – 15.45 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referent: Herr Dr. med. Roland Thiemann, Kommissarische Leitung Internistisches Therapiezentrum

 

12.03.2020 – „Therapien beim akuten und chronischen Tinnitus state of art – was macht Sinn, was ist Unfug?

18.00 – 19.00 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referent: Herr Lutz Michael Schäfer, HNO-Arzt

 

16.03.2020 – „Vitamine, Mistel &Co. – Komplementärmedizin“

11.00 – 11.45 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referentin: Frau Herz, Funktionsoberärztin Internistisches Therapiezentrum

 

18.03.2020 – „Einführung in die ayurvedische Ernährung“

15.30 – 16.30 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referent: Herr Dr. med. Ananda S. Chopra, Leitender Arzt der Ayurveda-Klinik

 

19.03.2020 – „Ayurveda in der Klinik“

13.30 – 14.30 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referentin: Frau Tanya Haible, Ärztin Ayurveda-Klinik

 

19.03.2020 – „Salutogenese“

15.00 – 15.45 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referentin: Frau Regina Bachmann, Psychoonkologin

 

19.03.2020 – „Tinnitus-Fragestunde“ – 1 Std. Facharzt für Fragen rund ums Ohr  

18.00 – 19.00 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referent: Herr Lutz Michael Schäfer, HNO-Arzt

 

23.03.2020 – „Fatigue und psycho-vegetative Erschöpfung“

11.00 – 11.45 Uhr im Hörsaal „Parkblick“ – Referentin: Frau Antonia Herz, Funktionsoberärztin Internistisches Therapiezentrum

 

25.03.2019 – „Wie behandelt Ayurveda?“

15.30 – 16.30 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referent: Herr Dr. med. Ananda S. Chopra, Leitender Arzt der Ayurveda-Klinik

 

26.03.2020 – „Ayurveda in der Klinik“

13.30 – 14.30 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referentin: Frau Tanya Haible, Ärztin Ayurveda-Klinik

 

26.03.2020 – „Umgang mit Angst“

15.00 – 15.45 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referentin: Frau Regina Bachmann, Psychoonkologin

 

26.03.2020 – „Einsatz von Hörsystemen, Hörhilfen und Rauschgeräten im Rahmen der Tinnitus-Therapie

18.00 – 19.00 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referent: Herr Alexander Zeiser, Hörgeräteakustiker

 

30.03.2020 – „Biologie von Stress“

11.00 – 11.45 Uhr im Hörsaal „Parkblick“; Referentin: Frau Mutafova, Oberärztin Internistisches Therapiezentrum